Bericht Kanutour 2009

Autor: Sonja Merbach

Sonniger Saisonstart

Wie bereits im vergangenen Jahr diente die erste DSLT-Veranstaltung der Saison der Fitness der Musher und der Förderung ihres Teamgeistes. Fam. Weinert hatte wieder eine tolle Kanutour vorbereitet und dazu alle eingeladen. Nachdem auch unser U. am Treffpunkt angekommen war, ging es gemeinsam nach Fritzlar, um dieses Mal einen anderen Abschnitt der Eder zu befahren. Nach der kurzen, aber fundierten Einweisung in die Kunst des Paddelns auf fließenden Gewässern und ein wenig Heimatkunde wurden die Mannschaften gebildet und ihren Kanus zugeordnet.

Mit Schwimmwesten versehen ließen alle ihre Boote zu Wasser und meisterten damit schon die erste Schwierigkeit: mit dem Bug gegen die Strömung unversehrt und möglichst ohne nasse Füße in ein wackeliges Boot steigen und sich dann von der Strömung in die richtige Richtung treiben zu lassen. Schwungvoll ging es weiter, die Eder hat in diesem Bereich deutlich mehr Wasser und starke Strömung. Da war mehr Steuerkunst als Kraft gefragt. Unser Steuermann (warum der wohl Hein Blöd heißt?) war von seinen vielfältigen Aufgaben etwas abgelenkt und wir landeten mehrmals im Ufergestrüpp, aber Kapitän Blaubär und ich hatten die Situation völlig im Griff.

Auch die übrigen Paddler kamen zügig voran und machten keine Bekanntschaft mit dem sehr kühlen Nass. Irgendwann hatten dann alle Hunger und wir suchten einen der Naturhalteplätze auf, der normalerweise fest in den Flügeln zahlreicher Schwanenpaare ist. Das klingt einfacher als es war, rechtzeitig in der Strömung drehen und sich dann rückwärts an den Anleger treiben lassen. Einige mussten sich nach missglücktem Versuch schwer wieder gegen die Wasserkraft ankämpfend erneut dem Anleger nähern.

Kapitän Blaubär musste sich doch verstohlen einige Tränen aus den Augen wischen, nachdem seine Eltern beim ersten Versuch an uns vorbeigerauscht waren und er sie schon auf Nimmerwiedersehen entschwinden sah. Aber alle schafften es am Ende und wir verbrachten eine schöne Pause an Land, die Hunde konnten `mal ein bisschen toben und die Menschen die leicht verknoteten Beine strecken. Und beim Einstieg kam dann die erwartete Showeinlage, hervorgerufen von zwei zusammengehörenden Beinen in zwei verschiedenen Booten. Trotz schallendem Gelächter streckten sich alle Hände dem Opfer entgegen und es wurde mit nur leicht angefeuchtetem Hinterteil vor dem Untergang gerettet. Natürlich hatte niemand die Kamera zur Hand um dieses unvergleichliche Unterhaltungselement für die Nachwelt festzuhalten.

Weiter ging´s, wir hatten einen neuen Steuermann und näherten von nun an ungefährdet dem Ziel. Weil es aber gar zu schön war, wurde unser Abholdienst noch einmal eine Station weiter geschickt, wir umgingen ein Wehr auf der Eder, fuhren wenige Meter auf der Schwalm und gelangten dann zurück auf der Eder zu unserem leider endgültigen Ausstiegspunkt. Bis alle Boote aus dem Wasser geholt und auf dem Trailer verladen waren und die ganze Kompanie am Stake-Out Platz angelangt war, zeigte die Uhr beste Kaffeetrinkenszeit und über unsere berühmten DSLT-Kuchentafeln muss ich ja nichts mehr schreiben. Was war denn mit den Hunden höre ich Euch alle fragen, aber keine Angst die Doghandlerin überhaupt, unsere Ann Maria, hat sich perfekt um die Daheimgebliebenen gekümmert, von Karin unterstützt, soweit diese nicht mit Hol- und Bringeaufgaben beschäftigt war. So konnten wir uns bei herrlichstem Sonnenschein erst noch stärken, ehe wir dann selbst mit allen Hunden im schattigen Wald unterwegs waren und uns ein bisschen Hunger für den Grillabend geholt haben.
Auch das Musheressen ließ keine Wünsche offen, liebevoll in der Küche des Biohotels Grün vorbereitet, schwelgten wir in Grillgut, Salaten und weiteren leckeren Beigaben, gut angefeuchtet von Bionade, Bier und anderen Köstlichkeiten. Über den späteren Verlauf des Abends am Feuer kann ich nicht mehr viel berichten, denn mein Kapitän musste aus Jugendschutzgründen frühzeitig die Koje aufsuchen, selbstverständlich in der fremden Umgebung nicht allein gelassen.

 

Apropos Umgebung, der Platz war nahezu perfekt, eine große Hütte mit einem Freisitz, eine große Feuerstelle und richtig ordentlichen Toiletten, wäre er noch gerade gewesen, wäre es des Guten zu viel geworden.
In besagter Hütte fanden sich am Sonntagmorgen alle mehr oder weniger ausgeschlafen ein um mit frischen Brötchen, vom Chef persönlich zubereiteten  Bacon and Eggs und jeder Menge heißem Kaffee verwöhnt zu werden. Aus dem Biohotel gab es noch leckere Marmeladen als Zugabe, Deftiges fehlte natürlich auch nicht und so dehnte sich das Frühstück doch gehörig aus. Die Hunde verlangten dann aber lautstark ihr Recht auf Beschäftigung und eine neue Runde Hundespaziergang im Rhüdaer Waldgebiet folgte.
Wie immer konnte man sich nur schwer trennen und wer nicht von dringenden Terminen zur Abreise gezwungen war, aß dann doch noch ein Stück Kuchen, die Jugend verdarb sich den Mittagsappetit mit Gummitieren und die restlichen Chips und Getränke sollten ja auch nicht schlecht werden.

Aber irgendwann muss dann halt doch `mal Schluss sein, alle Hände halfen noch beim Aufräumen und dann hieß es bis zum nächsten Mal, entweder bei einer Neuauflage der Kanutour im nächsten Jahr oder aber schon recht bald beim Trainingslager in Gilserberg, dessen Organisation dankenswerterweise kurzfristig von Weinerts übernommen wurde und mit der Kellerwaldtour kombiniert werden wird.
Ahoi an alle Freizeitkapitäne, wer nicht dabei war, hat etwas verpasst.

Sonja Merbach (Bootsjunge)

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