Bericht JHV 2010

Autor: Sonja Merbach

"Abber schee wars doch" 

So beschreibt ein Hesse eine Veranstaltung, die beides war, schön und fröhlich, aber auch ergreifend und ein bisschen traurig.
Und das trifft die diesjährige JHV genau, denn neben den Formalien war die Verabschiedung von Strubes in den Vereinsruhestand das beherrschende Moment.
Der Platz wirkte etwas leerer als sonst, aber mit 40 stimmberechtigten Mitgliedern war die JHV genauso gut (oder schlecht) besucht wie immer, wahrscheinlich ließ das völlige Fehlen von Kindern alles etwas leerer erscheinen.

Nachdem der Freitagabend gemütlich vor dem Vereinshaus der Gastgeber verbracht wurde, arbeiteten wir die immer wiederkehrenden Punkte der JHV konzentriert ab, die Ehrungen wurden leider in fast völliger Abwesenheit der zu Ehrenden abgehandelt aber Wolfgang Wolf wurde unter großem Beifall der Anwesenden für sein langjähriges Engagement bei der Trans Thüringia geehrt und bekam ein Fotobuch zur Erinnerung an die schönen Zeiten in Thüringen.

 

Was sonst noch so alles geschah, wird ja im Protokoll genauestens festgehalten und an alle Mitglieder versandt.
Daher möchte ich meinen Beitrag hiermit beenden und das Wort unserem Ehremvorsitzenden erteilen, der mit einer perfekt passenden und von Herzen kommenden Laudatio Strubes verabschiedete.
Im Namen aller Vereinsmitglieder bekamen sie einen Icebergpokal und Zeichnungen ihrer Hunde überreicht und Standing Ovations von uns allen.

Hier nur noch ihre Bitte, ihren Nachfolgern das gleiche Vertrauen entgegen zu bringen und sie in ihrer Vorstandsarbeit zu unterstützen.
Ira Bank wird gewiss mit der gleichen Herzlichkeit die Geschäftsstelle weiterführen und Michael Templin sein Möglichstes tun, in Dieters Fußstapfen zu treten. Martin Heckwolf als der Dritte Neue ist ja ein alter Bekannter und nimmt einfach seine Arbeit wieder auf.
In diesem Sinne hier unser Ehrenvorsitzender:

 

Liebe Evy, lieber Dieter,

als ich gefragt wurde, ob ich zu Eurem Ausscheiden aus dem Vorstand nicht ein paar Worte an Euch richten würde, habe ich spontan „Ja“ gesagt, war ich es doch auch gewesen, dem Ihr diesen Lebensabschnitt, der jetzt leider zu Ende geht, mit all seinen Begleiterscheinungen zu verdanken hattet.

Heute bin ich mir gar nicht mehr so sicher, ob ich damals damit gut getan habe, als ich Euch für den DSLT zu begeistern versuchte.

Für den DSLT war das schon gut, ob es auch für Euch gut war – das müsst Ihr Euch selbst beantworten. Aber ich denke, unter dem Strich war es auch für Euch eine schöne Zeit.

Aber, wir wollen nicht verschweigen, es gab nicht nur schöne Zeiten, sondern auch Ärger und Stress. Aber der Reihe nach!

Wie kam es dazu, dass Ihr Mitglieder im DSLT und im Vorstand wurdet? 

Ich fuhr damals, es sind schon ein paar Jahre her, irgendwo in Oberursel, mit dem Auto auf  eine Kreuzung zu. Vor mir bog ein mir entgegenkommender Fahrradfahrer mit einem neben dem Rad laufend Husky nach links ab, ohne den Gegenverkehr (also mein Auto) zu beachten.

Selbst Husky-Besitzer, nahm ich es ihm aber nicht übel, schließlich kannte ich ja die sturen Husky-Köpfe. Kurzerhand bog ich ebenfalls in die Straße ein und hielt einige Meter vor dem Fahrradfahrer an.

Es war, wie sich später herausstellte, Dieter Strube und seine Bowie.

Wer Bowie kannte, der musste für jedes Verkehrsvergehen Verständnis haben, denn Bowie hatte die Sturheit aller Huskys auf sich vereint. Aber das wusste ich zu dieser Zeit ja noch nicht, denn ich lernte Bowie ja erst später so richtig kennen.

Dem Gesichtsausdruck des Fahrradfahrers aber konnte ich entnehmen, was er dachte: Was will der denn jetzt! Als ich ihn aber auf seinen Hund ansprach, hellte sich seine Miene sofort auf.

Wir kamen ins Gespräch und am Ende der Begegnung hatten wir uns zu einem Besuch verabredet.

Und damit fing alles an!

Kurz darauf hatte der DSLT zwei neu Mitglieder, Evy und Dieter Strube. Bald danach standen im DSLT Vorstandswahlen an. Nun weiß jeder, dass es schon immer schwierig war, Mitglieder für ein Vorstandsamt zu gewinnen, nicht so bei Strubes.

Auf die Mitarbeit im Vorstand angesprochen, baten sie sich zwar zunächst eine Bedenkzeit aus, aber schon bald kam die Zusage.

Dieter übernahm das Amt des Sportwarts für die Touren. Evy wollte sich in die Arbeit des damals noch „Schriftführerin“ genannten Vorstandsamtes stürzen.

Beide wurden von der Mitgliederversammlung gewählt.

Welch guten Fang der DSLT damals gemacht hatte, stellte sich
aber erst im Laufe der Zeit heraus.
Es begann eine Zeit fruchtbarer und konstruktiver Vereinsarbeit, mit allen Höhen und Tiefen die ein solches Engagement mit sich bringt. Mit Diskussionen und Auseinandersetzungen, die auch mal notwendig sind, wenn man den Interessen des Vereins gerecht werden möchte.

Alles in Allem aber war es immer eine harmonische und für den Verein gute und erfolgreiche Zusammenarbeit.  

Evy baute das Amt der Schriftführerin um in die heute noch existierende und vielfach bewährte „Geschäftsstelle“, indem sie mir, ich war damals Vorsitzender und beruflich noch stark engagiert, viel Büro- und Schreibarbeit abnahm.

Dieter investierte viel Arbeit, Ausdauer und Energie in den Ausbau des Tourenangebots, indem er unter anderem auch andere Vereine mit ins Boot holte, um die Möglichkeiten der Tourenmusher zu verbessern. 

Die Anzahl der Touren und auch der Tourenfahrern vervielfältigte sich derart, dass es notwendig wurde, alle Termine zu Papier zu bringen, um eine bedarfsgerechte Information zu gewährleisten. Der Tourenkalender in seiner noch heute bestehenden Form war geboren!

Viele Jahre gemeinsamer Arbeit im Vorstand gingen ins Land, an die ich gerne zurückdenke. Leider gab es dann, nach meinem Ausscheiden aus dem Vorstand,
auch eine Zeit, in der, durch die neue Zusammensetzung eine harmonische Arbeit im DSLT-Vorstand nicht mehr möglich war.

Es gab Streitigkeiten und Anfeindungen, die Euch Beiden sehr viel Kraft gekostet haben und Ärger und Stress einbrachten.

Dieser Zeit haben meine eingangs erwähnten Bedenken gegolten, ob ich Euch einen Gefallen getan habe, als ich Euch für den DSLT angeworben habe.

Aber Ihr habt trotz allem im Interesse des Vereins durchgehalten und als diese Ära zu Ende ging, habt Ihr Euch gemeinsam dazu entschlossen, dass Du, Dieter, das Amt des 1. Vorsitzenden übernehmen solltest.

Mit großer Tatkraft und viel Engagement hast Du, unterstütz von Deiner Geschäftsstellenleiterin und Ehefrau Evy, die Dinge wieder in Ordnung gebracht, die aus dem Ruder gelaufen waren und im Argen lagen.

Ihr habt gemeinsam, natürlich auch mit der Unterstützung Eurer Vorstandskollegen, den Verein wieder in die gewohnt ruhigen Gewässer geführt, so wie man das von früher kannte. Und das Alles unter Zeitdruck, weil das Amtsgericht drängte.

Eine Energieleistung, die von den meisten Mitgliedern gar nicht wahrgenommen wurde.

Ja, und dann war da ja auch noch die Trans Thüringia. Es war für Euch selbstverständlich, dass Ihr Euch als Vorstandsmitglieder bei dieser Veranstaltung einbringen würdet, als der DSLT die Ausrichtung dieses Rennens übernahm.

Auch hier war Evy sofort bereit, den ganzen Schriftverkehr zu übernehmen, und das war nicht wenig. Behörden und Gemeinden mussten angeschrieben, Sponsoren hofiert werden. Ehrengäste wurden eingeladen, Pokale und Geschenke waren zu besorgen. Arbeiten, die zum Teil schon Monate vorher erledigt
werden mussten.

Dieter war da zunächst mehr für das Praktische zuständig. Er war überall dort zu finden, wo es was zu regeln, aufzubauen oder zu organisieren gab.

Wertvolle Hilfe im Hintergrund, die wohl überlegt und von einem mitdenkenden Dieter zuverlässig ausgeführt wurden. Nicht zu vergessen die vielen Besprechungen mit nicht immer einfachen Gesprächspartnern vor Ort und die Fahrten dorthin.

Als der damals für die Organisation Zuständige war Euer Einsatz, der manchmal bis zu körperlichen Erschöpfung ging, eine wohltuende Unterstützung für mich, ohne die die Trans Thüringia nicht so reibungslos über die Bühne gegangen wäre.

Als ich dann aus Alters- und Gesundheitsgründen die Organisation der TT abgeben musste, war es für Euch selbstverständlich, dass Ihr die Veranstaltung verantwortlich weiterführen und die Organisation übernehmen würdet.

Eine Aufgabe, die Ihr mit Bravour ausgeführt habt. Dafür gebührt Euch unsere Aller Anerkennung.

Bei einem solchen Rückblick darf eine Sache nicht unerwähnt bleiben, die Evy bewerkstelligt hat.

Ich meine hier Ihre Tätigkeit als Startsprecherin nicht nur bei der TT, sondern auch bei vielen anderen Rennen.

Hautnah habe ich miterlebt, mit welcher Akribie und Begeisterung aber auch Professionalität sie all das Wissen, die Fakten, die Stories und alles was nötig ist, um die Starter angemessen vorstellen zu können, aber auch die Zuschauer spannend zu unterhalten und Ihnen interessante Details und Hintergrundwissen zu vermitteln, zusammengetragen hat.

Eine immense Arbeit, zumal Evy anfangs ja in Sachen Schlittenhundesport-Historie noch nicht das lebende Lexikon war, zu dem sie heute, nicht zuletzt durch diese Arbeit, geworden ist. Dazu kam, dass diese Unterlagen ja auch ständig ergänzt werden mussten. Und das alles zusätzlich zu ihrer normalen Arbeit für den Verein.

Liebe Evy, lieber Dieter, deshalb gilt heute unser aller Dank Euch Beiden für Euer langjähriges, enormes Engagement und die viele Arbeit, die Ihr für den DSLT erbracht habt.

Es ist nicht selbstverständlich, schon gar nicht in der heutigen Zeit, dass sich jemand in dieser vorbildlichen Weise für eine Sache einsetzt.

Dankesworte sind dafür nur ein schwacher Ausgleich.

Aber das ist nun mal so bei  einem ehrenamtlichen Engagement.

Jeder aber, der sich schon einmal in ähnlicher Weise für eine Sache eingesetzt hat, weis, dass der Lohn für solche Arbeit letztlich der Erfolg ist.

Und das kann Euch niemand streitig machen. Ihr Beide ward sehr erfolgreich während Eurer Tätigkeit im DSLT-Vorstand.

Für Euren wohlverdienten Vereins-Ruhestand wünsche ich Euch alles Gute und ich glaube, hier auch den Dank und die guten Wünsche aller DSLT-Mitglieder zum Ausdruck bringen zu dürfen.

Geniest die bevorstehende Zeit als DSLT-Ruheständler mit Euren beiden Hunden jetzt so richtig, wobei ich davon überzeugt bin, dass zukünftige Generationen bei Euch immer an der richtigen Adresse sein werden, wenn sie einen Rat brauchen.

Das gilt insbesondere für Eure direkten Nachfolger.

Als kleines Dankeschön und zur Erinnerung an Eure Vorstandszeit haben Eure amtierenden Vorstandkollegen für Euch eine kleine Anerkennung ausgesucht, die Euch Wolfram jetzt überreichen möchte.

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