Nikolausfeier 2010
Wer nach Mailes fährt weiß eigentlich warum er das tut, manche behaupten gar nur wegen dem guten Gyros zu kommen, andere wiederum, weil der Bemutterungsfaktor insbesondere durch die Küche sehr hoch ist .
Diesmal hatte der DSLT gerufen, mangels Mitgliedschaft hatte ich Bedenken zu melden, diese wurde von Gabi die in Mailes zuhause ist und Mailes regelmäßig mit dem Frankenteam organisiert schnell verworfen und so trudelte ich am späten Nachmittag am Mittwoch ein, nachdem ich durch das Wetter und teilweiser Schneeverwehungen eigentlich nicht damit gerechnet habe dort jemanden anzutreffen.
Trotzdem hatten sich schon einige wagemutige eingefunden, den Straßenverhältnissen zum Trotz, Bernd der bereits seit den Mittagsstunden vor Ort war, erklärte mir das er der erste war, einsam und verlassen stand er da des Mittags und rief gar Gabi auf dem Handy an ob sie denn auch gemeldet hätte und noch kommen würde.
Nach dem Auspacken und Aufbauen wurden erst die Hunde versorgt, und anschließend der eigene Magen, natürlich kam ich zu spät für den ersten abendlichen Hot Caipi, zwecks dem ich extra angereist war, nachdem ich aber brav meine Suppe aufgegessen hatte wurde ich damit noch verwöhnt.
Leider erhielt ich die Info das Thomas der Hauptorganisator a.G. eines Trauerfalls in der Familie nicht anwesend sein könnte und so mussten wir organisatorisch einiges umplanen, Gabi hat das aber immer sehr gut im Griff und ich denke letztlich waren alle zufrieden .
Donnerstags starteten wir gegen Mittag zur ersten Tour, die wir relativ kurz hielten mit knapp 15km, dabei starteten wir mit dem Trainingswagen auf ca. 8-10cm Schnee, ein kleiner Trupp waren wir, wollten doch viele erst zum Wochenende anreisen, trotzdem eine schöne Tour die Gabi als Guide anführte, wegen einer angesetzen Treibjagd in den Wäldern fuhren wir überwiegend über Felder, aber da gibt es rund um Mailes ja mehr als genug .
Im Laufe des Tages trudelten immer mehr Teilnehmer ein, so manches Gesicht dabei war neu oder man hatte den einen oder oder anderen den Sommer über nicht gesehen und so war die Freude groß, des abends wurden wir mit Spaghetti und 2erlei Soßen verwöhnt, der Salat hat natürlich auch nicht gefehlt, später am Abend genoß wer wollte heißen Caipi oder ein gemütliches Bierchen beim Plausch der oftmals die Lachmuskeln mehr als reizte.
Am Freitag, nach dem üblichen ausgiebigen Frühstück samt Rührei, ging es wieder gegen Mittag los, eigentlich sollte in 2 Gruppen gestartet werden, in der der ersten Gruppe fuhren überwiegend die schnelleren Teams, während ich mich den langsameren mit Gabi als Guide anschloß, so erstmal die Theorie,
so begab ich mich in den Wohnwagen um mich recht gemütlich warm einzupacken, öffnete die Türe und sah gerade noch Gabi wie sie startete
gut das meine Hunde schon angezogen waren, also schnell eingespannt und hinterher, irgendwie etwas streßig aber es war ok, kleine handliche Huskies sind ja schnell eingespannt.
Unsere Freitagsfahrt war allerdings nicht vom Glück beschienen, eine andere Strecke war gewählt worden, dabei mussten 2 Straßen überquert werden, während nun vor mir, Bernd eine verbale Auseinandersetzung mit seiner Leithündin hatte die wissen wollte ob sich Zugleinen auch für Makramee eignen, stand mein Wagen mittlerweile eingekeilt und gut gesichert im Graben, (der kürzeste Weg ist nicht immer der Beste) , so hatte ich die Möglichkeit Bernd erstmal unter die Arme zu greifen, meine konnten ja absolut nicht weg, ausgewickelt und richtig gestellt wollte die Leaderin aber partout nicht einsehen das man auch auf Straße ein Stück fahren kann (Sprinter halt…), also führte ich und das funktionierte dann auch, anschließend meinen Wagen aus dem Graben befreit und weiter gings , gegenüber der nächsten Straße ein großer Haufen Gespanne die augenscheinlich warteten, die Hunde waren absolut aufgeheizt und sehr nah beinander, hier bewährte sich wieder die Teilnahme an den bisherigen Veranstaltungen und die Erfahrung der Hunde daraus, maximal ein Brummeln war mal zu hören, wenn da des Nachbars Hunde mal im eigenen gucken wollten ob man nicht mit dem einen oder anderen anbandeln könnte.
Einer der Musher saß auf einem seitlich gekippten Schlitten, scheinbar völlig relaxt am Pause machen, wie wir erfuhren war er bei der Straßenaktion böse gestürzt und wartete auf Abholung, Gabi drehte schließlich um, um zum Platz zurück zu kehren und die Hunde samt Schlitten zu holen.
während wir da so warteten löste sich immer mal wieder ein Gespann , die aber immer wieder gesichert werden könnte, lediglich eines machte sich auf und davon und blieb erst nach ca.2 km stehen, erst nachdem es die Freude über den leichten Schlitten hinten dran voll ausgekostet hatte.
Irgendwann wurden die Hunde allerdings so laut und aufgeheizt das wir einfach weiter mussten, und so startete ich einfach mal und hab dem Rest gewunken nach zu kommen, es bringt ja letzlich nichts, wenn 10 Musher verharren, während 2 auch reichen würden.
danach fuhren wir eine wunderschöne Tour über fast 3 Stunden, kamen an die Unglücksstelle zurück und da stand immer noch der Rettungswagen, und mein Bus, offensichtlich hatte sich der Musher doch schwerer verletzt als zuerst angenommen, erst nachdem er stabilisiert war, konnte der Rettungswagen abfahren.
Nun stand da aber mitten auf dem Trail mein Bus, wie in Gottes Namen sollte ich den Hunden erklären das wir noch weitere 6km zu fahren haben und meine alte Kiste nur zum Transport genommen worden war , Gerda die Frau des Unglücksraben erkannte aber schnell was Sache ist und führte die Hunde einfach stur ein ganzes Stück weiter.
Am Platz angekommen erhielten wir die Hiobsbotschaft das Kurt sich bei dem Unfall einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen hat, schlimm genug, waren da aber noch 11 Hunde die nun weiter für mindestens 3 Monate versorgt und bewegt werden müssen, aber auch da war die Hilfsbereitschaft enorm, schnell war klar das einige vorrübergehend Hunde aufnehmen würden und so waren gleich am ersten Tag schon 6 Hunde untergebracht, auch für die restlichen 5 ist ein Platz vorhanden, eine solche Gemeinschaft findet man heutzutage nur noch selten aber Ldler und Tourer sind halt ein besonderer Menschenschlag.
Während nun Gabi mit Gerda in die Klinik unterwegs war, fuhr halt ich einkaufen, derweil trudelten weitere Teilnehmer ein, zurück vom Einkaufen war Gabi noch nicht da und wie schon oft, fütterte ich mal eben ihre Hunde mit, da sie sich freuten als ich die Futtertonne anhob, war für mich klar die hatten noch nichts, wäre ja auch logisch gewesen, das die Hunde sich nur über meine gutmütige Dummheit freuten und diese weidlich ausnutzten indem sie eine 2te Futterration einheimsten erfuhr ich nur wenig später als Gabi zurückkam, ganz besonders intensiv aber dann auf der Samstagstour, denn Gabi fuhr als Guide und musste alle paar Meter stehen bleiben weil ihre Hunde Stück für Stück ihren vollen Ranzen erleichterten, das *Leo ich bring dich um*, hallt immer noch in meinen Ohren , nichtsdestotrotz war es eine tolle Tour, bei der ich Blaze rausnahm ,und dafür Vitangi und Hetja ( 2 Malamuten) sowie 2 von Kurt und Gerdas Huskies mit dazu spannte, klar war bei 8 Hunden Ballast angesagt und so nahm ich Sandy mit, lediglich von der Helmpflicht meinerseits auferlegt zeigte sie sich nicht begeistert *gg*, mein Wagen hat sich hier aber auch auf dem Schnee als absolut sicher gezeigt und wieder hat sich bestätigt das er die richtige Wahl war, so waren wir am Samstag und auch am Sonntag dann jeweils ca. 22-25km unterwegs, während Udo und Sandy sich bei mir an beiden Tagen als Ballast abwechselten.
Zurück auf dem Platz am Samstag musste dann anschließend schnell das angesagte Buffet vorbereitet werden, ursprünglich von fast 60 gemeldeten Personen waren allerdings nur leider 25 anwesend, und so gab es reichlich zu futtern, während ich also mit Sandy quasi auf Einkaufsbummel unterwegs war, schuftete das *Küchenpersonal* um die Beilagen pünktlich fertig zu bringen.
Der Samstag abend klang anschließend sehr lustig aus, und irgendwie hab ich mehr Muskelkater in den Lachmuskeln als in Rücken und Beinen.
Der Sonntag selbst war vom Packen und verstauen sehr stark beeinflußt , denn leider ging es ja wieder Richtung Heimat, nach und nach fuhren die Teilnehmer wieder ab und auch ich fuhr dann als letzte (Gabi ausgenommen) vom Platz. Leider waren für Sonntag schlechte Straßenverhältnisse angesagt und so waren wir am Sonntag nur noch ein kleiner Trupp der unterwegs war, zu viert unterwegs trafen wir aber dann doch noch den einen oder anderen der eigentlich nur eine kleine Runde fahren wollte sich uns dann aber anschloß.
Es war wieder , wie immer wenn Mailes stattfindet, eine supertolle Veranstaltung an der es m.E. nichts zu meckern gab, denn auch eine eingefrorene Toilettenspülung lässt sich mittels Wassereimer ersetzen und die fehlenden Markierungen der Strecken machten die gut sichtbaren Spuren von Schlitten und Wagen wieder wett, zudem ja sowieso in Gruppen gestartet wurde.
A.Leonhard