Wie gestaltet man eine Tour damit sie für jeden/jeder in schöner und guter Erinnerung bleibt?
Zum x.mal, jedoch immer wieder spannend für uns Tourengastgeber. Also ran, Sonja an die Orga und ich (Dieter) an die Strecke. Im Oktober packte ich meine topographische Usinger Hochtaunuskarte in den Rucksack, spannte meine Siberier; Laila und Cicco, vor das Bike und los ging es zur Streckenfindung. Sonja informierte Forst- und Jägerschaft über unser Vorhaben, sowie über den Termin. Eine Langzeitgenehmigung hatten wir ja schon von dem zuständigen Forstamt in Weilrod erhalten. An dieser Stelle darf ich erwähnen, dass man sehr kooperativ für unsere Tour war und ist. Die Anmeldung der Tourenfahrerinnen und Fahrer lief im wahrsten Sinne auf Hochtouren, Anmelden – Abmelden- Anmelden. Das Ganze lief für mich schon auf ein irres großes Starterfeld hinaus. Wie bekomme ich die alle wohlgeordnet durch den Taunus? Letztendlich regulierte sich das dann doch nach meinen Vorstellungen.
Von der Tour "Südl.Weinstraße" zurück, mussten wir flugs noch einmal die Strecke abfahren, um den Streckenverlauf auf Sonja's bzw. Martin's GPS zu speichern. Selbst bei den Tourensportlern wird nun auch schon zeitgemäße Technik eingesetzt.
Am Freitag, den 17.Nov., rollte der Teilnehmertross von Nah und Fern in Niederlauken fast vollständig an. Neben den Deutschen Teilnehmern kamen sie aus der Schweiz und den Niederlanden in den Taunus. Samstagmorgen wurde der Start auf 10:00 Uhr festgelegt. In einer Besprechung vor den Startvorbereitungen, klärte ich unsere Tourensportler über den Ablauf, sowie Streckenprofil und -länge auf. Auch der Hinweis auf die Notausrüstung fehlte nicht. So sind wir auch dann pünktlich in zwei Gruppen, je sieben Teams, auf eine Strecke von 25 km (bzw. 15 km Kurzstrecke) gestartet. Die erste Straßenquerung nach 2 Km war perfekt gesichert und mit "schmackes" ging es weiter. Mit "schmackes" verfing sich auch im Gartenzaun an einer Abzweigung, Han's Trainingswagen. Das Resultat: Eine verbogene Stoßstange! Alle Hunde wollten weiter, nur der Trainingswagen nicht. Also ran und die Stoßstange richten! Zwischenzeitlich hatte die etwas geruhsamere Gruppe 2 schon aufgeschlossen. Mit vereinten Kräften wurde der Wagen gerichtet und die Hunde im Zaum gehalten. Aber dann…., das nächste Dorf. Dort mussten wir 100 Meter die Dorfstraße entlang fahren und dabei kam ein Traktorfahrer auf uns zugefahren, der sich völlig ausgerastet verhielt. Wild gestikulierend und verbal in der Aussprache, bis hin zu fast kriminellen Androhungen ("fahre Euch platt, erschieße und erschlage die Hunde"). Was ihn zu diesen Entgleisung trieb, ist uns allen und besonders mir unbegreiflich? So etwas ist mir in meinem 20jährigen Tourensport noch nicht begegnet. Wir mussten uns schnell wieder beruhigen, lagen doch zwei giftige Steigungen noch vor uns, für die wir unsere Energie brauchten. Nach der ersten Steigung war der Abzweig zur Kurzstrecke. Dort warteten wir bis alle da waren. Jürgen und Bodo bogen ab, Jürgen kannte ja die Strecke.
Für die Gruppe 1 gab es nun kein Halten mehr, ab gingen die Teams. Das Wetter war perfekt und so machte es richtig Spaß durch den schönen Taunus zu fahren. Passanten, die wir unterwegs trafen, meinten wir kämen vom Feldberggipfel, wo zu gleichen Zeit ein Sprintrennen stattfand. Wir outeten uns als Tourenfahrer und eilten dann zurück zum Biwak, wo schon eine Kaffeetafel auf uns wartete. Auch die Malamützen-Fraktion war pünktlich zum Kaffee da. Der Abend wurde am Lagerfeuer verbracht, hatten doch Leo, Matthias, Jürgen und Paul ordentlich für Holz gesorgt. In unserem Biwaktopf wurde über dem Feuer Sonjas herzhafter Grünkohleintopf gewärmt und es schmeckte allen sehr gut.
Sonntagmorgen nun der Start zur 2.Etappe auf 22 km oder auf die Kurze mit 13 km. Diesmal ohne Zwischenfälle. Anfangs hatten wir kurzfristig Matthias wegen eines Defekts an seinem Rad verloren. Wir warteten und er tauchte wie aus dem Nichts plötzlich wieder auf. Gruppe 2 drängelte schon wieder von hinten. Nun stand eine Straßenüberquerung an.
Ja unsere Streckenposten, wo waren sie? Wegen Empfangsstörungen der Handys waren sie nicht erreichbar oder als Hundebabysitter unterwegs? Gruppe 1 lotste ich über die Kreisstraße und Gruppe 2, wo war die? Wir warteten und warteten. Was war los? Ja, die hatten sich für eine Pause entschieden und zwar kurz vor der Überquerung.
Also ginge es für uns weiter… bis wir von einer Maiserntemaschine ausgebremst wurden. Unsre Hunde passierten dieses dröhnende Ungeheuer mit angelegten Ohren und Rute… und nix wie weg ! Auf der folgenden weiträumigen Streckenschleife konnte ich das fast komplette Fahrerfeld begutachten: "Alles O.K.!". Jürgen und Sandra sind die kurze Strecke gefahren und waren zu diesem Zeitpunkt schon am Ziel. Den Rest der Strecke, mit einem Steilstück als abschließende Herausforderung, schafften alle. Schaute man am Ziel in die Runde, die Teams waren mehr oder weniger geschafft, aber zufrieden. Der Taunus hat es eben in sich. Am Biwak wurden vor der Heimreise dann noch mit einem dampfenden Kaffee die Kuchenreste vernichtet. So ging es gestärkt nach Hause.
Zusammenfassend können Sonja und ich sagen: "Eine tolle Tourentruppe, mit denen es riesig Spaß gemacht hatte, diese durch einen Teil des Taunus führen zu können!"