Vielseitigkeitslauf Lohmen / Herrenleite

 

Zum mittlerweile 10.Mal trafen sich Schlittenhundesportler auf dem Gelände des Feldbahnvereins zum Vielseitigkeitslauf, der etwas anderen Herausforderung für Hunde und Musher. Die treibende Kraft für diese Veranstaltung ,Björn Gedlich, hatte mit seinen Helfern alle Vorbereitungen getroffen. Die Stationen waren aufgebaut und die jeweiligen Betreuer eingewiesen. Die Strecke war nahezu identisch mit der vergangener Jahre, und mit etwas über 8km und einem bergigen Profil durchaus als anspruchsvoll zu bezeichnen.

Die Stationen sind zum Teil Elemente wie man sie auch in Better Mushing Seminaren absolviert, wie diverse Fremdhundbegegnungen, Head on Passing, einer Sackgasse, passieren einer Brücke und das Booten. Als „Königsdisziplin“ sehe ich das Labyrinth, wo das Gespann einen Parcour absolviert und die Hunde dabei in kurzer Zeit auf relativ viele Richtungskommandos reagieren müssen. Ich denke um hier zu bestehen brauchen die Hunde ein tiefes Vertrauen in das Handeln des Mushers. Etwas skeptisch war ich im Vorfeld als Björn mir seine neue Idee vorstellte ein „fliehendes“ Gespann zu simulieren. Eine Situation die viele schon erlebt haben, der Alptraum eines jeden Mushers sein Gespann zu verlieren. Aber am Ende musste ich einsehen das auch das gut funktionierte. Die Station war fast an das Ende der Strecke an einen steilen Anstieg gelegt. So waren die Teams schon etwas ruhiger. Das Gespann wurde mit einem Seil gesichert und dann vom Trainingswagen (Fahrrad) abgekoppelt, nun gab der Musher sein Go-Kommando und nachdem das Team einige Meter zurückgelegt hat, kam sein Halt-Kommando. Bei einigen hat das schon recht gut geklappt, andere können noch an ihrem Stopp-Kommando arbeiten. So konnte doch ein jeder wieder etwas über sich und sein Team erfahren.

Etwas mehr über die anderen Teilnehmer konnte ein jeder am Lagerfeuer Freitag und Samstag-Abend erfahren. In gemütlicher Runde klangen die Tage aus, auch wenn gelegentliche Regenschauer etwas dagegen hatten. Auch hier zeigt sich eine Besonderheit dieser Veranstaltung, viele Teilnehmer und ihre Familien tragen aktiv zum Gelingen bei, ob als Koch am Suppentopf, als Stationsbetreuer, als Versorgungsfahrer, Urkundengestaltung usw.  Und dies geschieht alles über Vereinsgrenzen hinaus. Nicht zuletzt dieses gemeinschaftliche Erleben ließen mich auch nach meiner 8.Teilnahme zufrieden über ein gelungenes Wochenende nach Hause fahren.

Und so freute es mich einige Zeit später folgende Gedanken vom Organisator Björn Gedlich zu erhalten:

„Das 10. Mal ist für Organisatoren jeder Veranstaltung ein Scheideweg: Schluss oder Weitermachen

Ich habe mir am zweiten Tag des 10. Vielseitigkeitslaufs kurz vor dem Ziel diese Frage gestellt und meine gefühlte Antwort war:

Dieses Wochenende hat meine Hunde und mich glücklich gemacht.

Und weil ich meine treuen Vierbeiner, so lange sie Spaß an der Vielseitigkeit haben, nicht nur mit Sprintrennen „füttern“ möchte, soll' s auch den Vielseitigkeitslauf 10. + noch geben.

Aber dazu brauche ich auch  die Musher, die sich noch nicht nach Lohmen getraut haben, oder eine frühere Teilnahme als nicht wiederholenswert empfunden habt.

Auch wenn manche  Anforderung zu hoch gewesen sein sollte, kein Teilnehmer ist verpflichtet, alle Stationen zu meistern. Es sind Angebote und Anregungen, seine Hunden beim Training gezielt solchen Situationen auszusetzen. Jede Angst vor Blamage ist unbegründet, keiner wird ausgelacht, aber jeder kann wertvolle Erfahrungen mitnehmen. Und das langfristige Arbeiten mit den Hunden ist es doch, was irgendwann Musher und Hunde stolz macht. Nämlich dann, wenn das Gespann zuverlässig agiert. Und dieser Erfolg lässt uns Musher wiederum sicherer und souveräner auf Schlitten oder Wagen stehen, weil wir so das Vertrauen gewonnen haben: hej, ich brauch keine Angst mehr vorm überholen oder sonstigen nicht vorhersehbaren Situationen zu haben – auf meine Hunde ist (fast immer) Verlass!

Wir sollten unseren Hunden etwas zutrauen, sie fordern, geduldig korrigieren – sie werden uns nicht enttäuschen.

In diesem Sinne bis zum 1. Advent 2014 beim 11.Vielseitigkeitslauf.

Jan Biller/Björn Gedlich
SSVS-Sachsen

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