Eigentlich fand zu diesem Zeitpunkt immer der Frankenwald-Longtrail statt, der jedoch mangels Schnee in den letzten Jahren jedes Mal ausfallen musste. Daher kam die Idee, über Silvester ein Trainingslager zu organisieren, denn die Örtlichkeiten sind nahezu ideal. Ideal war auch das Wetter, zwar wieder kein Schnee, aber Frost und zum Teil strahlender Sonnenschein. Der anspruchsvolle Trail war gefroren und von all´ den vielen Teilnehmern gut zu befahren. Aber nicht nur Trainingsrunden standen auf dem Plan, zum Jahresabschluss führte uns Timo gut 15 Kilometer durch den angrenzenden Thüringer Wald, ehe wir uns am Abend in der gemütlichen Skihütte zum Silvesterbüfett versammelten. Bei gutem Essen und anschließendem Schrottwichteln verging der Abend wie im Flug und um 24:00 Uhr konnten wir das Feuerwerk der Tettauer bewundern und das neue Jahr standesgemäß mit einem Glas Sekt begrüßen.
Am Neujahrstag starteten die Meisten erst einmal zu einer Trainingsrunde, ehe wir gemeinsam zum Gasthaus Brandt wanderten, um dort in der noch weihnachtlich geschmückten Stube Leckereien der Thüringer Küche zu genießen. Auf dem Heimweg war es schon empfindlich kalt und am nächsten Morgen alles weiß gepudert. Die meisten mussten schon heimwärst fahren, wir gehörten zu den Glücklichen, die noch die ganze Woche Urlaub hatten. Und so konnten wir ihn auch in vollen Zügen genießen, den Winter, der dann mit Macht kam. Es schneite kräftig, allerdings wurde es auch sehr windig, so dass wir uns von den Höhen des Frankenwaldes erst einmal ins Saalfelder Tal in Sicherheit brachten. Für weite Teile des Thüringer Waldes gab es Unwetterwarnungen wegen Sturmböen und starker Schneefälle. Das Wetter beruhigte sich zur Wochenmitte hin etwas, dennoch war die Fahrt zur Frankenwaldtour ziemlich abenteuerlich, viel Neuschnee und ungewohnte Steigungs- bzw. Gefällstrecken forderten einiges an fahrerischem Können, auf den letzten Metern halfen jedoch nur noch die Schneeketten.
Doch dafür wurden wir mit dem allerschönsten Winterwetter belohnt, dass man sich nur wünschen kann, strahlender Sonnenschein bei strengem Frost, eine Loipe, die nur für uns Schlittenhundefahrer gespurt war und ein tolles Sportlerheim, dass uns mit der gesamten Infrastruktur zur Verfügung stand. Der Sportverein Walberngrün gab sich alle Mühe, uns zu verwöhnen, und wir hätten es auch in Schweden nicht schöner haben können. Dankenswerter Weise hatten mir meine schärfsten Konkurrenten im Kampf um die Tourenpokale einen Schlitten mitgebracht, sodass ich auch mit meinem Hund auf den Trail gehen konnte und mehr oder weniger gemeinsam mit ihnen meine Runden fahren konnte.
Während am Samstag die größeren Gespanne auf der gespurten Loipe blieben, machten die Ein-Hunde-Besitzer eine Tiefschneewanderung durch den umliegenden Wald, der wirklich sehr kräftezehrend war. Nach einer warmen Dusche trafen wir uns dann alle bei Kaffee und Kuchen und später brutzelten wir uns in der Küche und unseren mobilen Heimen Abend für Abend etwas Leckeres.
Am Sonntag wurden alle Hunde noch einmal bewegt, dann hieß es leider Abschied nehmen. Der Vereinsvorsitzende verabschiedete uns persönlich und lud uns ein, gerne wieder zu kommen und vielleicht auch mal etwas „Größeres“ zu veranstalten. Unser Dank gilt Jens Vießmann und „seinem“ Verein und wir werden bestimmt wieder kommen.
Sonja Merbach